In einem neune Buch kommen türkische MigrantInnen zu Wort – es bietet eine differenzierte Sicht auf Integration. Eine Buchkritik, erschienen in: Solidarität 12/2012.

***

„In Arbeit geeint“: So lautet der Titel eines neu erschienenen Buches über die Situation türkischer ArbeitnehmerInnen am Arbeitsplatz. Den Titel haben die AutorInnen bewusst gewählt, denn viele ihrer Probleme unterscheiden sich wenig von jenen anderer MigrantInnen, auch wenn das in der Öffentlichkeit meist anders dargestellt wird. In dem Buch kommen sie nun selbst zu Wort,
es zeigt auf, wie problematisch es ist, dass bei Integration immer noch zu sehr über MigrantInnen gesprochen wird, statt mit ihnen.

Vielfältiges Bild

Allein durch die Auswahl der Interviewten ergibt sich ein vielfältiges Bild: Befragt wurden ArbeiterInnen, BetriebsrätInnen und MitarbeiterInnen des ÖGB. Die Befragten gehören zur ersten, zweiten oder dritten Generation. Es sind ÖsterreicherInnen mit und ohne türkischen Migrationshintergrund, Türken/Türkinnen und Kurden/Kurdinnen. Bei aller Vielfalt gibt es einige Gemeinsamkeiten, die wichtigste laut Ko-Autor Robert Krönitzer: „Sie wollen gleich behandelt und einbezogen werden.“

Das Buch ist somit ein Plädoyer dafür, stärker in den Dialog zu treten und Integration als gemeinsamen Prozess zu begreifen. Denn, wie Betriebsrat Aidin Sari es ausdrückt: „Die Zeiten werden immer härter, deshalb sollten wir uns als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht gegeneinander ausspielen lassen.“

„In Arbeit geeint. Ein Projekt des 60. Lehrganges der Sozialakademie“, Thom Kinberger/ Robert Könitzer/Malgorzata Peterseil/Mehmet Soytürk ÖGB-Verlag.

Bestellung: fachbuchhandlung@oegbverlag.at